Wort zum Sonntag, Westfalen Blatt, 5. Juli 2014
In den letzten Tagen ist er in den Medien häufig zu sehen. Bei der Fußballweltmeisterschaft. Er steht da, mit weit ausgestreckten Armen.
Wie eine Einladung. „Komm zu mir, wenn du Sorgen hast. Komm zu mir, wenn dich etwas plagt und du schwere Lasten tragen musst. Komm! Ich lade dich ein, damit du bei mir zur Ruhe kommen kannst. Hab keine Angst. Ich möchte dich in meine Arme schließen. Vertrau mir nur. Ich werde dich auffangen, wenn du fällst.“ So könnte er sprechen. Die Rede ist vom „Cristo Redentor“. Das ist die berühmte Christus-Figur in Brasilien, auf dem „Corcovado“, dem Wahrzeichen Rio de Janeiros. Bei der Fußballweltmeisterschaft steht er natürlich eher am Rand des Geschehens. Aber vermutlich ist ihm das der liebste Ort. Denn darum ging es ihm und darum geht es ihm bis heute: die in den Blick zu nehmen, die am Rand stehen. Die Bedrängten. Für sie will er besonders da sein.
Kürzlich wurde ich auf eine kleine Bildkarte aufmerksam. Sie zeigt genau diese Christus-Figur. Und über ihr steht in großen Buchstaben geschrieben: „Weltmeister“. Christus? Weltmeister? Auf der Rückseite des Kärtchens werde ich fündig: Er, Jesus Christus ist „Weltmeister im Sinnspenden, Liebeschenken, Hoffnungwecken, Schuldvergeben, Himmelöffnen“. Ein Weltmeister für alle Welt also. Gut, dass es so einen gibt! Und so sehr ich unserer Mannschaft den Weltmeistertitel gönne, so sehr bin ich davon überzeugt, dass es letztlich nur auf diesen einen „Weltmeister“ in meinem Leben ankommt. Ihm will ich versuchen, zu folgen. Haben Sie nicht auch Lust, seine Einladung anzunehmen?
Ihr Hans-Jürgen Kötemann,
Pastor im Pastoralen Raum Bielefeld-Mitte-Nord-West
Bildquelle: www.gott.net