Wort zum Sonntag, Westfalen Blatt, 1. November 2014
Wissen Sie, was wir Menschen mit den Glühwürmchen gemein haben? – Wir können Licht machen!
Wir gehören zu den ganz wenigen Arten von Lebewesen, die diese Fähigkeit besitzen. Gerade in dieser dunklen Jahreszeit sehnen sich viele nach Licht. Keiner mag gern im Dunkeln sitzen, schon gar nicht im Dunkeln seiner Trauer, seiner Schuld und Verzweiflung. Wie gut, wenn dann ein Licht der Hoffnung aufstrahlt.
Der Reformationstag, das Allerheiligenfest und der Allerseelentag mögen konfessionell zwar sehr unterschiedlich geprägt sein, aber sie haben eines gemeinsam: sie laden uns ein, über unseren Glauben und unsere Hoffnung nachzudenken. Woran glaubst Du? Was gibt Dir Hoffnung? Auf welcher Seite stehst Du? Im Dunkeln oder im Licht? Wofür willst Du leben? Wer Jesus folgen will, muss Lichtbringer werden. Er kann nicht mehr zu allem Ja und Amen sagen. Entschiedenheit ist gefragt in einer Welt, in der es so viele Auffassungen und Überzeugungen in entscheidenden Lebensfragen gibt. Die kriegerischen Auseinandersetzungen unserer Tage, Gewalt, Terror und Verfolgung durch religiöse Fanatiker, die Diskussionen um Anfang und Ende des menschlichen Lebens und um eine gerechte Verteilung der Güter zeigen das deutlich. „Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, wird nicht im Finstern wandeln“, sagt Jesus. Diesem Licht will ich folgen. Er ist die Energiequelle, aus der ich leben darf.
Ihr Hans-Jürgen Kötemann,
Pastor im Pastoralen Raum Bielefeld-Mitte-Nord-West
Bildquelle: Pfarrbriefservice © Bernhard Riedl