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Wort zum Sonntag

In regelmäßigen Abständen schreiben ehrenamtlich und hauptberuflich Mitarbeitende aus dem Dekanat für die Presse in Bielefeld und Lippe ein "Wort zum Sonntag". Den aktuellen und zuletzt erschienenen Beitrag finden Sie hier.

... in Bielefeld

Ist Ostern für die Ferien da?

Vielleicht wundern Sie sich, dass Sie noch einmal etwas über Ostern hören. Denn man kann schnell denken: Wie Ostern? Ostermontag ist doch längst vorbei. Jetzt noch die letzten Tage der Ferien genießen und dann fängt der Alltag wieder an.

Und doch, es ist immer noch Ostern!

Die katholische Kirche feiert dieses Hochfest sogar 8 Tage lang, die sogenannte Osteroktav; und sogar darüber hinaus bis Pfingsten.
Denn besondere Freude und besonderes Staunen braucht viel mehr Zeit als nur einen oder zwei Tage.

Vielleicht waren auch Sie über die Ostertage weg: Reichlich Sonne, im Wasser planschen, sich vom Stress des Alltages erholen, die Seele baumeln lassen. Das tut schließlich gut. Und Doch, warten Sie! Ist Ostern nicht viel mehr als Ausruhen, Sonne und freie Tage?
Geht es an Ostern wirklich um Reisepläne und Schoko-Osterhasen?

Geht es nicht vielmehr um Leben, das alles Denken übersteigt und uns betrifft? Um ein Grab, das Jesus als Toten nicht halten konnte?

An Ostern feiern wir den Sieg: den Sieg über Dunkel, über Leid und Tod;
den Sieg der göttlichen Liebe, die ewig bleibt und liebt.

Und Ostern ruft! Ruft uns zu:
Hoffe! Nicht nur auf besseres Wetter – sondern auch auf das neue Leben mit Gott. Der Gott-Mensch Jesus Christus hat den Tod mit seiner Liebe, seinem Gottvertrauen und seiner Demut bezwungen.

Und zu uns sagt er: „Auch du sollst in dieser Fülle leben! Diese Hoffnung
gilt auch Ihnen! Nicht nur irgendwann, sondern anfanghaft hier und jetzt.“

Natürlich kann ich verreisen. Gönnen Sie sich diese Zeit – aber vergessen Sie nicht das Wunder! Christus ist auferstanden! Und wir mit ihm.

Autor: Vikar Markus Hanke

... in Lippe

„And so we pray“

Bereits seit Tagen begleitet mich dieses Lied und auch heute Morgen läuft es wieder im Radio: „And so we pray for someone to come and show me the way …“.  Coldplay.
Eine der größten Bands unserer Zeit singt – vom Beten. Vom Suchen. Vom Hoffen.

Darüber, dass man nicht alles allein kann. Sie singen von einer Sehnsucht, die tief in uns Menschen angelegt ist. Sehnsucht nach Orientierung und Liebe. Nach Schutz und Gerechtigkeit. Nach einem Ort, an dem der Schmerz aufhört. Dass wir nicht alles selbst tragen müssen. Danach, dass da jemand ist – Sehnsucht nach Gott?

Diese Sehnsucht hat besonders in der Fastenzeit und der Karwoche ihren Raum. Die Fastenzeit ist mehr als Verzicht. Sie ist eine Einladung, sich zu erinnern: Ich muss nicht alles schaffen. Ich darf mich leiten lassen und geborgen sein – in der Stille, im Gebet.

Im Lied heißt es weiter: „And so we pray, I know somewhere that Heaven is waitin’.“
Dieser Satz voller Hoffnung, er passt in diese Zeit, in der wir auf Ostern zugehen. Auf das Fest, das uns sagt: Es gibt mehr als das Leid und den Tod. Mehr als unsere Grenzen. Es gibt Leben – neues, stärkeres, ewiges Leben. Himmel. Liebe. Hoffnung.
Nicht irgendwann – sondern mitten im Heute.

Vielleicht ist genau das die Botschaft, die wir brauchen: Dass wir beten dürfen. Dass es jemanden gibt, der hört. Dass da ein Licht und Hoffnung ist, auch wenn’s dunkel ist. Und dass wir sagen können – mit Millionen anderen, weltweit, singend oder still:
„And so we pray …“

Autorin: Henrike Brenk