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Wort zum Sonntag

In regelmäßigen Abständen schreiben ehrenamtlich und hauptberuflich Mitarbeitende aus dem Dekanat für die Presse in Bielefeld und Lippe ein "Wort zum Sonntag". Den aktuellen und zuletzt erschienenen Beitrag finden Sie hier.

... in Bielefeld

Ein ganzer Monat für eine besondere Frau
Ein neuer Monat beginnt, der Monat Mai. Es liegen besondere Wochen vor uns. Wir verlassen den Winter. Die Tage werden täglicher länger und heller. Die Saat für neue Frucht wird auf das Feld gebracht. Der Duft von frischem Wind und das Leben in der Natur ist zu riechen. Die lebensbejahende Kraft des Frühlings ist deutlich zu spüren. Alles erwacht zu neuem Leben. Bei so manchem Menschen auch die Sommerstimmung.

Vielleicht kennen wir solche Veränderungen, vom Dunkel ins Hell, von der Kälte in die Wärme. Jeder Mensch durchlebt im Leben dunkle Zeiten und dann wieder hoffnungsvollere Tage.

So auch Maria, die Mutter von Jesus. Sie sorgt sich ständig um ihren Sohn, beschützt ihn und unterstützt ihn. Und selbst bei der Kreuzigung geht sie ihrem Schmerz nicht aus dem Weg und durchlebt diese dunkle Zeit, ohne einfach aufzugeben. Sie vertraut in allen Lebenslagen auf Gott. Dadurch schöpft sie immer wieder Mut und Hoffnung.
Maria ist eine besondere Frau. Sie steht für Fruchtbarkeit, da sie Jesus geboren hat. Sie verkörpert uneingeschränktes Vertrauen gegenüber Gott. Und sie zeigt bedingungslose Liebe gegenüber ihrem Sohn Jesus und anderen Menschen. Um diese Werte und Maria als besondere Frau im Blick zu behalten, gedenken wir im Mai der Gottesmutter Maria und feiern Maiandachten.

Der Marienmonat Mai kann uns Anlass sein, sich folgende Fragen zu stellen: Wer ist Maria eigentlich für mich? Ist sie wie ein Schutzengel, der mich beschützt? Schenkt sie mir Geborgenheit? Kann ich mich Maria anvertrauen wie einer Mutter? Ist sie mein Vorbild im Glauben? Kann ich Gott genau wie Maria ohne Zweifel vertrauen?
Ich wünsche Ihnen, dass Sie in diesem Monat das Erwachen in der Natur, im Leben und im Glauben spüren können.

Autorin: Adina Hollenhorst

... in Lippe

„Hinsehen und Aufstehen für unsere Demokratie“,
unter diesem Leitgedanken standen während der vergangenen Tage Massenproteste in ganz Deutschland. Es ging darum, Rechtsstaat und Grundgesetz zu verteidigen gegen extrem rechte Parteien und Gruppierungen.

Deren Äußerungen tragen teilweise einen fremdenfeindlichen Charakter bis hin zur Forderung nach einer sogenannten Remigration. Sie richten sich gegen Geflüchtete, gegen Menschen mit Migrationshintergrund. So treiben sie eine Kluft in unsere Gesellschaft.

Das christliche Menschenbild hingegen zielt auf eine Gesellschaft ohne Ausgrenzung. Besonders deutlich bringt das der Apostel Paulus in seinem Brief an die Galater zum Ausdruck. Er schreibt da, es gebe jetzt nicht mehr Juden und Griechen, Sklaven und Freie, Mann und Frau, sondern alle seien eins. (vgl. Gal 3,28) Daher bedeutet Christentum umfassende Gemeinschaft, in der alle Menschen ihren Platz und ihre Würde haben, auch die Migranten.

Autor: Pfarrer Winfried Neumann